The Monkeys
Die Monkeys des Reisetrios "Hannibal & the monkeys" stellen sich hier vor.
Reisen als Leidenschaft
Am Anfang braucht man oft Mut, um am Ende glücklich zu sein. Im Frühjahr 2018 haben wir viel Mut gebraucht, um einen wichtigen Entscheid in unserem Leben zu treffen: Ein Expeditionsfahrzeug zu bauen und den Alltag hinter uns zu lassen.
Ein lang gehegtes Projekt.
Wie es so oft im Leben ist, gibt es 1000 Gründe (mehr oder weniger rationale, mehr oder weniger nachvollziehbare) etwas nicht zu tun: Auf ein «noch» gesichertes Einkommen verzichten, die Sicherheitslage in den Ländern, die wir bereisen möchten, … was, wenn etwas passiert?
Die Reaktionen unseres Freundeskreises waren unterschiedlich. Die einen waren voller Freude für unseren mutigen Entscheid, die anderen äusserten sich beinahe neidisch «Ich würde es auch machen, wenn ich könnte» und es gab auch jene, die sagten «spinnt ihr?»
Der Alltag hatte uns in den letzten Jahren völlig in Besitz genommen. Wir hatten nicht mehr genügend Zeit, um «herunterzufahren», auch nicht in den «kurzen» Ferien. Irgendwie stumpften wir ab. Das Projekt «frühzeitige Pensionierung und reisen» brachte neuen Drive in unser Leben.
Reisen bedeuten für uns die Sehnsucht nach einem Terrain, das uns nicht vertraut ist aber auch die Entdeckung und der Weg zu uns selbst, die Suche nach dem Wesentlichen (was auch immer dies beinhaltet), die Wiederbelebung unserer Neugierde, unserer Spontanität sowie die profane Entdeckerfreude.
Hier teilen wir unsere ganz persönlichen Beobachtungen, Gedanken und Geschichten. Wir freuen uns, wenn du uns dabei begleitest.

„Zwei Seelen wohnen, ach!, in meiner Brust„. (Johann Wolfgang Goethe, Faust I)
Dieses Zitat aus Goethe‘s Faust prägt mein Leben seit ich 1963 in Baden auf die Welt kam.
Ausleben konnte ich den Zwiespalt während meiner Schul- und Ausbildungszeit. Meinen Intellekt befriedigte ich, in dem ich mich über Tage und vor allem auch Nächte in ein Thema – sei es Literatur, Theater oder Geschichte – vertiefte oder mir auch die Zeit für handwerkliche Tätigkeiten wie das Entwerfen und Nähen von Kleidern nahm.
1983 nach der Matura musste ich mich beruflich ent-scheiden: Primarlehrerin, Schneiderin mit dem Ziel Kostümbildnerin oder auch der Beginn eines Geschichts-studiums? Die Wahl fiel auf das Bezirksschullehrerstudium mit den Hauptfächern Geschichte, Deutsch, Englisch. Vorher wollte ich jedoch an der Luft der weiten Welt schnuppern, meine Neugierde befriedigen. Amerika war mein Ziel. Realität wurde der halbjährige Besuch einer Sprachschule in Südengland, Torquay. Dieser erste Auslandaufenthalt war Horizont erweiternd und prägend für mich. Mir wurde bewusst, wie privilegiert wir Schweizer waren. Wir hatten die Wahl, unsere Zukunft zu gestalten.
Zurück in der Schweiz erwies sich meine Ausbildungsziel als ein zu enges Korsett. Ich brach das Studium nach kurzer Zeit ab. Bei der Neuausrichtung setzte sich mein starker Freiheitsdrang verbunden mit einem hohen Mass an Vernunft sowie der Trieb nach schnellstmöglicher Unabhängigkeit durch: Ich liess mich in eineinhalb Jahren zur kaufmännischen Angestellten ausbilden. Ein Entscheid, den ich 1990 mit dem Studium der Betriebsökonomie festigte und schliesslich 2008 mit dem Master in Real Estate Management zementierte.
Doch was war aus meinem Kindheitstraum, die Welt – insbesondere Afrika – zu entdecken und in fremde Kulturen einzutauchen, geworden? Dieser Leidenschaft durfte ich 1999/2000 ausgiebig frönen. Fabrizio und ich lagerten unsere sieben Sachen ein, kündigten den Job und begaben uns auf Reise: Marokko, Kuba, Hawai, Südsee, Australien, Neuseeland …
Die ersten Monate waren gut geplant, liessen aber genügend Zeit für Spontanität und Begegnungen mit Menschen aus anderen Kulturkreisen. Und dann kam die erste Chance, dem Leben eine neue Ausrichtung zu geben: Auf Raratonga, Cook Islands, stand eine Jugendherberge zum Verkauf. Für einen kurzen Augenblick malten wir im fernen Polynesien unsere neue Zukunft aus. Die Herberge hatte für uns so viel ungenutztes Potential, das nur darauf wartete, ans Tageslicht gebracht und entwickelt zu werden. Allerdings war da ein Hacken. Wollten wir unseren lang gehegten Traum vom Reisen bereits nach 3 Monaten aufgeben und sesshaft werden? Wir reisten ab und weiter. Dennoch beschäftig uns bis heute der Gedanke, was wäre geworden, wenn … Und dann nach 9 Monaten, in denen wir unzählige neue Erfahrungen sowie tief gehende Eindrücke gemacht hatten und während derer wir das unbeschreib-liche Gefühl der Freiheit erleben durften, kam aus dem Nichts das HEIMWEH. Ein mächtiges Gefühl, das mich unvorbereitet überwältigte. Es liess sich nur durch den Kauf eines Rückflugtickets besänftigen.
So trat ab Juni 2000 das Berufsleben wieder in den Vorder-grund. Jedes Jahr nahmen wir uns von daher eine Auszeit von einem Monat – im 2004 sogar 7 Monate – um einen kurzen Moment mit unseren neu gewonnen Freunden auf Kuba, in den USA oder in Australien zu verbringen oder um neue Länder und Kulturen zu entdecken.
2013 erfüllten wir uns endlich meinen Kindheitstraum: Eine Reise durch Namibia. Als die erste Zebraherde vor uns durch galoppierte, übermannten mich die Emotionen, Tränen kullerten mir über die Wangen. Ich war sprachlos vor Glück. Unvergessen bleiben auch die Gespräche mit Gleichgesinnten am knisternden Lagerfeuer…
Als 2015 meine Mutter starb und wir den Umbau des Elternhauses ad acta legten, gewannen unsere Reisepläne wieder Oberhand … 2018 kauften wir uns einen 4×4 und bauten diesen zu unserem Expeditionsfahrzeug, Hannibal, aus. 2020 wollten wir dieses und uns auf einer längeren Reise testen. Wir planten, für 4 Monate Skandinavien und Island zu erkunden … Und dann kam Corona und alles wurde anders!

1960 ist mein Jahrgang.
Geboren in Thun, 1965 ins Tessin ausgewandert und seit 1979 in Zürich und Umgebung lebend. März 2021 habe ich mich früh pensionieren lassen. Nach 15 Jahren Tätigkeit in der Erwachsenenbildung, brauche ich ein Wechsel.
Ich bin spät zum Reisen gekommen. Klar habe ich meine „ordentlichen“ Arbeitsferien genutzt um zu Reisen, diese waren aber chronisch zu kurz. Kaum am Ziel angekommen, war es schon wieder Zeit Abschied zu nehmen. Niemals hatte ich die Gelegenheit mich einzuleben, als unauffälliger „Traveller“ unter der dortigen Bevölkerung unterzumischen und sie“richtig“ kennenzulernen.
Das Reisefieber hat mich 1998 bei einer fast 2-jährigen Weltreise gepackt. Eine Reise die mich und Sabine über Marokko, Kuba, Raratonga, französische Polinesien, New Zealand, Australien führte … bis Sabine’s Eimweh zu einem jähen Ende dieses Abenteuer führte. Wir starteten mit der Idee einer „open end“ Reise. Das führte dazu, dass wir „richtig“ Zeit zum Reisen hatten. Wir haben während dieser Zeit Kontakte geknüpft, die noch Heute am Leben sind. Oscar und Isabel von Baracoa in Kuba, mittlerweile nach Miami ausgewandert, Cate und Handy, ehemalige Besitzer einer Goldmine in Queensland Australien (eine Goldmine, die wir kaufen wollten, aber uns nie über die Bedingungen und den Preis einig wurden). Pamela und Edwin, Rektorin des Konservatoriums in Melbourne und Lehrer in den Aboriginies Reservate der North Territories. Und viele andere Menschen, von denen wir heute zwar die Spuren verloren haben, aber immer noch ein Plätzchen in unserem Herz haben. Der hohe Preis der Rückkehr zum Alltag.
Ich liebe die Wüste. Staubtrocken muss es sein. Ich liebe auch die Pioniergeschichte der Goldrushes. Im australischen Outback bin ich auf meine Kost gekommen. Seit meinem ersten Aufenthalt in 1999 bin ich dorthin mindesten 8mal zurückgekehrt. Während dieser magischen Zeit habe ich die Vorzüge des Toyota Landruiser „Bushtaxi“ als Expeditionsfahrzeug und zuverlässiges Transportmittel geniessen können. Als Sabine 2018 sagte „Um unsere Reise in Zentralasien meistern zu können brauchen wir ein zuverlässiges Fahrzeug“ stand eine solche „Maschine“ ein Monat Später in der Garage.
Ich liebe fremdländische Küche. Insbesondere die maghrebinische Vielfalt, die komplexen und harmonischen Aromen dieser Küche stehen sehr hoch in meiner Gunst. Es kommt von selber, dass ich auch sehr gern beim Kochen Hand anlege. Mir gefällt das Experimentieren, das Abändern. Manchmal gelingt dies mir, manchmal überhaupt nicht (aber ist eher selten).
Zum allerletzte bin ich ein passionierter Fotograf und Goldsucher. Wenn immer möglich versuche ich bei meinen Reisen alle diese Leidenschaften zu befriedigen.
Mein Motto? Habe ich überhaupt eines? Ja. „Folge dein Bauch. Hinterlass keine Spuren. Gehe niemandem auf dem Sack. Respektiere die Menschen die du triffst, ihre Kultur, ihre Bräuche und ihr Eigentum“.