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Figuères: das Salvador Dali Museum
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  • Beitrag zuletzt geändert am:Januar 28, 2025
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Spanien 2021: Reisetagebuch

9. - 12. Juni

Männedorf - Figuères

 

Das Wichtigste in Kürze:

Endlich ist es warm. Nach dem kalten Monat Mai in der Schweiz eine echte Wohltat. Hannibal muss in die Garage um seine Klimaanlage reparieren zu lassen. Wir geniesse zum ersten Mal die spanische Gastronomie.

 

 

Dienstag 09. Juni
Wetter: Regnerisch, Temperatur um 17°C

Morgen um 08:30 Uhr werden wir uns auf dem Weg zum Fabrizio’s Hausarzt machen. Ein PCR-Test (Danke Felix für den Hinweis!) ist für uns beide fällig. Nur so kommen wir durch Frankreich durch. Spanien verlangt zur Zeit nur ein Antigen-Test. 

Wir werden danach bis Genf fahren und dort bei Sabine’s Schwester die Laborresultate abwarten. Sollte alles Ok sein, erwartet uns Donnerstag eine lange Strecke bis an der spanischen Grenzen. 

Was das morgige Wetter anbelangt … könnte sich locker an desjenigen der letztjährigen Island-Reise einreihen. Wir hoffen, dies ist kein schlechtes Omen!


Samstag 12. Juni, Figuères
Wetter: Warm und Sonnig, Temperatur um 27°C

Nach einer knapp 1000 km langen Fahrt sind wir in Spanien angekommen. Im Camping Masnou, ca. 10 km südlich von Figuères, werden wir die nächsten 3 Tage verbringen, versuchen, in den «Ferienmodus» umzuschalten, unsere Gedanken neu zu ordnen und das erarbeitete Roadbook zu studieren.

Die letzten Tage in der Schweiz waren von Hektik geprägt: die schier unendliche Prozedur des „Befüllen“ unseres Hannibal, Erhalten der zweiten Covid-Impfung (sie zu überleben …. wir haben glücklicherweise nur sehr milde Nachwirkungen), Durchführen eines CPR-Tests, sodass wir innerhalb 72 Stunden die spanische Grenze überqueren dürfen (es gab jedoch keine Kontrolle!!).

Mittwochmorgen Punkt 08:30 drehen wir die Zündschlüssel und Hannibal fängt an zu surren … eher zu „röhren“ wie ein brünstiger Hirsch. Wir fahren zuerst zu Fabrizio’s Hausarzt, führen den CPR-Test durch (die Resultate bekommen wir überraschend schon am gleichem Nachmittag … wir sind beide „negativ“).

Auf dem Weg in Richtung Süden, statten wir Sabine’s Schwester und ihrem Freund in Genf einen Besuch ab, verbringen einen gemütlichen Abend in einem libanesischen Restaurant und übernachten im wunderbaren TCS-Campingplatz in Vésenaz. Genf ist bereits im Ausnahmezustand, da Biden und Puntin sich in wenigen Tage hier treffen werden. Von den Ladeflächen einer langen Kolonne von Armeelastwagen werden unzähligen Rollen von Stacheldraht abgeladen. Am nächsten Wochenende werden sich hier ohne spezielle Genehmigung nicht einmal die Ameisen frei bewegen können.

Wir kommen mit Mühe aus Genf heraus. Zurzeit gibt es in der Stadt mehr Baustellen als Fliegen. Als Kompensation erhalten wir nach der F-Grenze fast leere Autobahnen. Nicht das diese Situation uns Vorteile bescheren würde, wir können max. mit 90 km/h dahintuckern … aber der wenige Verkehr erlaubt uns, das schöne Panorama der Bergen der Haute-Savoie zu geniessen. Und … wer hätte das gedacht, die Franzosen fahren «gemütlicher» als die Deutschen (s. unser Tagebuch aus der Islandreise 2020). Sie sind weniger aufsässig und das Drängeln bleibt im Rahmen.

Endlich ist es warm. Nach dem kalten Monat Mai eine echte Wohltat. Ups … die erste Unannehmlichkeit ist aufgetaucht! Hannibal’s Klimaanlage hat entschieden, selber in die Ferien zu reisen und hat sich verabschiedet. Keine gemütliche Situation in Angesicht der uns in Spanien erwartenden Temperaturen.

Als wir um 16:30 Nimes erreichen, hätte man in der Fahrerkabine Brot backen können. Höchste Zeit, ein Platz für die Nacht zu finden. Der schöne am Hügel gelegene Camping Mer et Camargue macht für uns die Tore auf.  Auf der Restaurant-Terrasse mit einem wunderbaren Weitblick auf die bereits von der sengenden Sonne ausgetrocknete Landschaft, genehmigen wir uns ein kaltes Bier und einen köstlichen Dreigänger.

Eine tropische Nacht liegt hinter uns. Nur noch ca. 240 km bis zur spanischen Grenze. Sabine macht sich auf die Suche nach einer Toyota-Werkstatt in Figuères. Sie wird fündig. Maps.Me führt uns kurz vor 13:00, nicht ohne vorher alle Umwege der Region zu erkunden (typisch für diese Applikation), dorthin. Als Fabrizio sich bei der Fahrzeugannahme meldet, ist die erste Reaktion der Toyota-Angestellten «tut mir leid! Heute geht es nicht. Vielleicht nächsten Montag oder Dienstag … und Sie müssen das Fahrzeug den ganzen Tag hierlassen». «Na ja …» dachten wir. Wir haben Zeit. Als wir im Begriff sind, die Auftragsbestätigung für die Reparatur der Klimaanlage zu unterschreiben, sagt uns der Leiter der Werkstatt aus dem blauen Himmel heraus «wir machen es heute Nachmittag. Kommen Sie wieder um 17:00 vorbei». Wir frohlocken! Bereits eineinhalb Stunden vorher ist Hannibal wieder fit. Es war die Kühlflüssigkeit, die aus den Leitungen entwichen ist. Aus dem Backofen wird die Fahrerkabine einer Eisdiele. Wunderbar.

Die verlängerte «Mittagspause» verbringen wir im schicken Restaurant El Pa Volador – mangels Alternativen. Das ehemalige Gehöft aus dem 16. Jahrhundert ist von aussen eindrücklich, die Bedienung im Restaurant ruppig, der Dreigänger köstlich und die Preise für die Lokalität bescheiden (40 EURO für uns zwei für das Menu, je ein Glas Wein, Wasser und Kaffee).

 

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