Spanien 2022: Reisetagebuch
26. April - 2. Mai
Figuères - Vic - Tarragona
Das Wichtigste in Kürze:
Das Bergdorf Rupit überrascht uns mit seinem grossartigen Wasserfall „El Salt del Salent“. Wir geniessen die Sonne auf der wunderschönen Plaça Major von Vic beim Biertrinken und Tapas essen. Im „Parc Natural de la Muntanya de Montserrat“ besuchen kurz das dortige Benediktiner Kloster und lassen uns die Waden beim Wandern zwischen den steilen Bergfelsen „massieren“.
26. – 29. April: April: Figuères – Vic
Wetter: Aprilwetter (sonnig alternierend mit Regenschauern). Ein lästiger Wind zerzaust frech unsere Frisur und ist unser ständiger Begleiter: 11 – 17°C
Nach knapp einer Woche auf dem Campingplatz „Mas Nou“ in Empuriabrava ist es Zeit aufzubrechen. Die wenigen Tage haben gereicht, uns an das Leben in und mit Hannibal zu gewöhnen. Die Handgriffe sitzen wieder und die Organisation unserer «Zweitwohnung» (was wo in Hannibal versorgt ist) funktioniert fast reibungslos. Wir verbringen relativ wenig Zeit mit dem Suchen von Unterhosen, Hemden, Brotmesser etc.
Im nahegelegenen Einkaufszentrum haben wir uns mit Proviant für die nächsten Tagen eingedeckt und Hannibal hat seinen Bauch mit Diesel gefüllt bekommen. Los geht’s!
Wir fahren nach Rupit. Rupit liegt verloren in den Bergen, ist auf einem Felsenvorsprung errichtet und erinnert uns mit seinen massiven Steinhäusern und engen Gassen wage an das schmucke Pyrenäendorf Beget. Hier unternehmen wir unsere erste, leichte Wanderung, die uns nach ca. 1 Std. zu einem grossartigen Wasserfall mit mehr als 100m Fallhöhe namens El Salto del Salent führt. Was für eine Aussicht. Dem Regen sei Dank führt der Fluss ausreichend Wasser, um vor unseren Augen ein grossartiges Spektakel zu veranstalten. Die Wassermassen schäumen und spritzen. Darüber hinaus strahlt die Natur in einem satten Grün und das Abendlicht färbt die grauen Felswände des Wasserfalls in ein zartes Orange. Wir können uns kaum von diesem Bild losreissen. Es ist bereits nach 17:00 als wir Rupit in Richtung Vic verlassen.
Die Wetterprognosen sind wieder einmal schlecht. Wir schlagen unsere Zelte im Camping La Vall in Taradell, einem Vorort von Vic, auf. Auf der Anlage verweilen (uns inbegriffen) nicht einmal eine Handvoll Touristen. Viele der Campingplätze erwachen erst jetzt aus dem Winterschlaf. Ihre Organisation ist noch sehr träge und die Infrastruktur kommt erst jetzt langsam auf Touren. In den Gemäuern der Sanitäranlagen sitzt die Kälte des vergangenen Winters noch fest, als ob sie der sich ankündigenden Sommerwärme noch keinen Platzt machen wollte. Hier in Taradell sieht der Campingplatz wie eine verlassene Stadt aus. Dutzende von grauen Wohnwagen stehen in Reih und Glied und warten sehnsüchtig darauf, wieder belebt zu werden. Ihre Mieter zögern noch, angesichts der nicht enden wollenden Schlechtwetterperiode, sie für den kommenden Sommer auf Vordermann zu bringen.
Wir kommen mit einigen Touristen ins Gespräch. Sie (wie wir) versuchen, dem schlechten Wetter zu entfliehen. Kurzfristig wird entschieden, sich in der Nähe einer Stadt niederzulassen. Hier lässt sich das Schlechtwetterprogramm „einfacher“ gestalten als irgendwo „am Ende der Welt“ – insbesondere, wenn man im Fahrzeug wenig Platz zur Verfügung hat.
Entgegen allen Prognosen wachen wir am nächsten Morgen auf und … der Himmel ist blau. Keine Wolken am Horizont … gar nichts … ausser, dass es saukalt ist! Wer hat die Prognosen vorausgesagt? Einer, der die gleiche Trefferquote hat wie ein Sechser im Lotto. So packen wir unser Wetterglück, schnüren die Wanderschuhe, schultern die Rucksäcke und fahren zum Espai Natural de Guilleries – Savassona, um vom Salt de la Minyona zum «Puig del Far» zu wandern. Eine Wanderung, die uns auf der Krete von einem Aussichtspunkt zum andern führt und wieder zurück. Leichten Schrittes wandern wir durch lichte, an einem Wochentag einsame Pinienwälder. Auch hier beginnt die Natur zu erwachen: Bei den Laubbäumen stossen die Blätter, einzelne Pflanzen blühen und orangegelbe Schmetterlinge flattern durch die lauwarme Luft.
Nach diesem dreistündigen, lustwandlerischen Spaziergang haben wir noch genügend Energie, um das über dem Staudamm von Sau thronende ehemalige Benediktinerkloster Sant Pere de Casserres zu besuchen. War es den rund 70 km langen Umweg wert? Einerseits ist es beeindruckend, was die Mönche vor über 1000 Jahren an diesem gottverlassenen Ort zustande brachten – Glauben versetzt Berge – andererseits ist die Anlage relativ klein und die Geschichte des Ortes wurde mit eher bescheidenen Mitteln wieder aufgearbeitet.
Da Fabrizio nicht gern mit Hannibal in und durch eine Stadt fährt, steigen wir in einen Bus und lassen uns nach Vic fahren. Vic liegt etwas 70 km nördlich von Barcelona und verfügt über einen sehr schönen mittelalterlichen Stadtkern, der sich um die Plaça Major anordnet. Mit einem Stadtplan ausgerüstet führt uns Sabine mit gekonntem Orientierungssinn durch die engen Gassen der Altstadt.
Die Plaça Major ist mit Sand bedeckt und die tiefe Sonne des späten Nachmittags gibt ihr ein verträumtes Gesicht. Sie ist von ockerfarbenen und ziegelroten Herrenhäusern gesäumt. Ein echtes Juwel! Wir geniessen diese Atmosphäre in einem der zahlreichen Restaurants zwei Stangen Bier trinkend und einen Teller Papas Bravas und eine Portion Hummus mampfend.
30. April – 01. Mai: Vic – Tarragona
Wetter: Aprilwetter (sonnig alternierend mit Regenschauern). Der lästige kalte Wind folgt uns weiterhin wie ein hungriger herrenloser Hund.
Temperatur: 9 – 21°C
Voller Unternehmungslust fahren wir am nächsten Morgen ins Landesinnere vorbei an beeindruckenden weissen Schutthalden der immensen Kaliumminen – hier wird noch das in Batterien oder Dünger verwendete Salz abgebaut – zum ebenso imponierenden Castell de Cardona. Es thront hoch oben auf einem Felsvorsprung und galt aufgrund seiner strategisch wichtigen Lage als einer der wichtigsten Orte für Katalonien. Das Schloss war uneinnehmbar, hielt wochenlangen Belagerungen stand, während unten in der Ebene sich die Soldaten bekriegten und einen leidvollen Tod starben.
Die schroffe und kantige Bergkette des Parc Natural de la Muntanya de Montserrat hat uns bereits letzten September auf dem Rückweg in die Schweiz von weitem in ihren Bann gezogen. Damals verglichen wir sie mit den Unterkieferzähnen eines Haies. Als wir die Bergformationen nun von nah betrachten, sehen sie für uns eher wie eine Reihe gigantischer Meerrettichwurzeln aus, die von unbekannter Hand in die Erde gesteckt wurden. In dieser unwirklichen Landschaft haben Benediktiner ein kolossales Kloster errichtet.
Wir entscheiden uns am späten Samstagnachmittag dem Kloster einen Besuch abzustatten. Auf Empfehlung des Besitzers des Camping Montserrat nehmen wir die Seilbahn Aeri de Montserrat, die ca. 3 km südlich von Monistrol de Montserrat liegt. In einem sehr steilen Anstieg bringt uns die gut 90-jährige Bahn bis zur Klosteranlage. Da die letzte Rückfahrt bereits um 17:15 ist, sind wir vermutlich auch die letzten Gäste, die nach oben transportiert werden. Uns bleibt kaum Zeit, die ganze Anlage zu besichtigen. Oben angekommen, vergessen wir diesen Vorhaben sehr schnell. Uns präsentiert sich eine Stadt mit Souvenirläden, Hotels und Restaurants. Es ist kein Ort der Besinnung, der Ruhe und des Glaubens. Hier hat «Big Business» Einzug genommen! So sprinten wir beinahe zum rund 2.5 km entfernten Aussichtpunkt Creu de Sant Miquel, machen die obligaten – zugegebenermassen auch eindrücklichen – Erinnerungsfotos um 1 ¼ Stunden später in die letzte Bahn zu springen. Monasterio de Montserrat adios!
Wir Übernachten in der Nähe des Dorfes Sant Salvador de Guardiola im Camping Montserrat. Diese sehr grosszügige Anlage wurde während der Covid-Zeit neu errichtet. Der Besitzer, ein hagerer Mann um die 50, empfängt uns im strömenden Regen. Er spricht spanisch und dies sehr schnell, sodass wir kaum etwas verstehen. Als er dies merkt bemüht er sich um ein etwas moderateres Tempo.
Wir teilen uns die grosszügige Anlage mit einem Hardcore-Fahrradfahrer. Martijn ist sein Name. Er ist Holländer und hat sich in den Kopf gesetzt, die Strecke von Südportugal bis an die Grenze Norwegen-Russland in drei Monaten zurückzulegen. Er verrät uns, dass sich seine durchschnittliche Tagesstrecke zwischen 80 und 120 Kilometer beläuft. «Es hängt stark von den Strassenbedingungen ab» erklärt er uns mit einem breiten Lächeln. Wir staunen nur noch. «Ich habe Mühe, meinen täglichen Kalorienbedarf zu decken» verrät er uns bei einem Bier im Restaurant des Campingplatzes. «Meine Frau beklagt sich bereits, dass ich zu viel Gewicht verloren habe» ergänzt er, und schiebt sich fröhlich ein Stück Pizza in den Mund. Mensch, denke sich Fabrizio. Ich wünschte, ich hätte dasselbe Problem! Bei mir bleiben die Kalorien wie Kletten an meinem Körper kleben … so wie ein unerwünschtes WG-Mitglied, das sich weigert, die Wohnung zu verlassen.
Plötzlich klingelt Martijns Smartphone … seine Frau ist am anderen Ende der Leitung. «Sie ruft mich immer um 21:00 an» sagt er leise, schirmt dabei sein Telefon mit der Hand ab, und dreht sich von uns weg. Wir verabschieden uns mit einer Handbewegung, verlassen das Restaurant und laufen zu Hannibal. Es regnet immer noch. Auf der Parzelle in unserer Nähe hat Martijn seine Nachtlager aufgeschlagen. Ein kleines flaches Zelt, nicht grösser als ein Sarg, zieht unsere Aufmerksamkeit auf sich. «Wie kann er sich nach einem strapaziösen Tag auf dem Fahrrad in diesem Zelt ausreichend erholen?» sagen ich und Sabine fast unisono.
Der kalte Atem der Nacht lässt uns unsere Standheizung für einen kurzen Moment einschalten. «Martijn wäre sicherlich froh, er hätte auch so eine in seinem Zelt».
Samstag, 31. April
Wetter: Leicht bewölkt und Windig (wir werden ihn nicht los!).
Temperatur: 12 – 20°C
Heute ist Samstag. Um 08:30 haben sich ein paar Sonnenstrahlen einen Weg durch unsere Thermoschutzmatten, die wir als Kälteschutz an den Fenstern angebracht haben, bis in Hannibals Innere gebahnt. Es sind gute News! Draussen wartet die Sonne auf uns. Fabrizio macht die Hintertüre vorsichtig auf … dann schreit er, mit einer aufgeregten Stimme «Sie ist da!» Nicht ganz so prächtig wie wir es uns gewünscht hätten, aber es ist immerhin ein zuversichtlicher Tagesbeginn.
Um die Schönheit des Parc Natural de la Muntanya de Montserrat richtig zu geniessen, muss man ihn zu Fuss erkunden. Knapp 4 Stunden wandern wir durch die erstaunlichen Bergformationen (Meerrettichwurzeln oder auch in sich versunkene Buddhas) und überwinden im steten auf und ab knapp 150 Stockwerke. Die Sonne heizt zum ersten Mal so richtig ein. Eine Wohltat für unsere «alten» Knochen. Hundemüde kehren wir gegen 18:00 zum Campingplatz zurück. Wir sind allein. Keine Gäste weit und breit. Der hagere Besitzer scheint diesbezüglich nachdenklich zu sein. Sein Gesichtsausdruck spiegelt gewisse Zweifel am Erfolg seines neuen Geschäfts.
Morgen werden wir Richtung Tarragona fahren und uns auf dem Weg die Stadt Montblanc anschauen. Gemäss Reiseführer soll sie über einen hübschen mittelalterlichen Stadtkern mit einem ausserordentlich interessanten Gebäudeensemble verfügen und die Stadtmauern gehören zu den am besten erhaltenen in Katalonien.
Sonntag, 01. Mai
Wetter: Leicht bewölkt und windig (schon wieder!).
Temperatur: 12 – 22°C
Das Wetter scheint sich stabilisiert zu haben. Die Langzeitprognosen sind erfreulich. Mindestens ist kein Regen in Sicht. Auf dem Weg nach Tarragona stoppen wir am frühen Nachmittag in Montblanc. Was wir hier antreffen, übersteigt unsere Vorstellungskraft. Es ist nicht nur 1. Mai (Arbeiter- und Muttertag zugleich), es ist auch der letzte Tag der Mittelalterwoche. Was dazu führt, dass alle Parkplätze im Radius von 3 km vom Dorfzentrum bereits besetzt sind. Wir finden, nach langer Suche, ein Plätzchen für Hannibal und machen uns dann zu Fuss ins Stadtzentrum auf. Bereits von weit weg sind die Trommeln und die Dudelsäcke der Fanfaren zu hören. Je näher wir dem Geschehen kommen, desto stärker wird auch der herbe Geruch des Pferdedungs vermischt mit dem Rauch der Grillöfen. Wir wagen nicht zu denken, wie es hier vor fünfhundert Jahre gerochen haben mag.
Entlang der Burgmauern sind Holz- und Strohhütten aufgebaut. Sie bilden das Ambiente für die Darstellung der Berufe der Handwerker von anno dazumal. Hier ein Steinmetz … dort spinnt eine alte Frau einen Knäuel Wolle … und noch ein Stand mit Kräutern und Räucherstäbchen … hinter uns werkelt ein verschwitzter Mann mit einem Bauchumfang von 3 m am Grill und kehrt die Würste, Koteletts, Gigots und das Gemüse regelmässig über den Flammen. Dem Rauch des Schweinefetts ist kein Entkommen. Einem Kind kippt seine Glace aus der Hand zu Boden. Es schaut seiner Leckerei mit weit offenen, entsetzten Augen hinterher und muss beobachten, wie sich das Eis unter Hitze der Sonne verflüssigt und einen klebrigen unappetitlichen Klecks hinterlässt.
Eine von Trompetenmusik begleitete Gruppe Jugendlicher schwenkt gefolgt von Reitern in Mittelalterrüstung farbige Fahnen durch die engen Gassen der Altstadt. Links und rechts stehen hunderte von Schaulustigen und knipsen bzw. filmen mit ihren Smartphones das Geschehen. Am Ende dieser Prozession treffen sich allesamt auf dem Hauptplatz. Hier wird das «Ritterturnier» zur Krönung der Woche von einem offiziellen Touchmaster eröffnet.
Neben mittelalterlichen Tänzen von Teenagern interpretiert, versuchen sich diverse Ritter hoch zu Ross im spektakulären sogenannten «Tjost». Dabei galoppieren zwei mit Lanze und Schild bewaffnete Reiter auf zwei Seiten einer Schranke aufeinander zu. Sie versuchen dabei, sich gegenseitig aus dem Sattel zu heben oder zumindest einen Treffer am Schild oder Helm des Gegners zu landen. Am Schluss wird der stolze Sieger gekrönt.
Danach gilt es für uns, das Erlebte auf unsere Art zu feiern. Wir erstehen vor der Kathedrale zuerst zwei Weingläser und lassen sie danach mit einem vorzüglichen regionalen Cava füllen. Leicht torkelnd machen wir uns dann auf die Suche nach etwas Festem. In einem zügigen Vorgarten setzten wir uns zu Einheimischen und bestellen Grillspiesse und Broschetten mit grillierten Auberginen. Vorzüglich. Gesättigt und zufrieden schlendern wir zurück zu Hannibal, nicht ohne uns zum Dessert noch eine saftige und mit Vanillecrème gefüllte 30 cm lange Apfeljalousie (1.50 Euro) zu gönnen. Was für ein Schlaraffenland.
In Tarragona quartieren wir uns auf dem Camping Las Salinas ein. Dieser gleicht am Sonntagabend einem Schlachtplatz! Das Muttertag-Wochenende hat unzählige Spanier dazu animiert, ihrer Festlaune freien Lauf zu lassen. Die Wohnwagen sind eng aneinander parkiert, die Musik hat Discothek-Lautstärke und es wird auf dem engen Platz grilliert, als ob es kein Morgen mehr gäbe. Gegen 2 Uhr Morgen lässt jemand nochmals seinen Ghettoblaster für eine halbe Stunde aufheulen (spätesten jetzt wissen alle Bewohner des Campingplatzes, dass er der stolze Besitzer eines «mächtigen» Radiorekorders ist). Danach kehrt Ruhe ein … die Wellen, die rhythmisch am Strand auflaufen, helfen uns, den Schlaf schnell wieder zu finden.
Montag, 02. Mai
Wetter: Regnerisch und kühl. Temperatur: 12 – 18°C
Mit dem Bus machen wir uns in das ca. 7 km entfernte Tarragona auf, vorbei an zum Teil heruntergekommenen und verbarrikadierten Feriensiedlungen. Wer möchte hier die beste Zeit seines Jahres verbringen? In der Altstadt sind wir einmal mehr von den Spuren des vergangenen Reichtums beeindruckt: begrüsst werden wir von der mit Mosaiken geschmückten Via del Imperio Roma und der mächtigen Stadtmauer. Per Zufall besuchen wir in den Gebäuden des Seminari, dass uns Schutz vor dem kräftigen Regen bietet, die prächtig restaurierte Kapelle von Sant Pau, bevor wir es vor der Mittagspause gerade noch schaffen, die Kathedrale mit ihren eindrücklichen Schätzen zu besichtigen.
Nach dem Besuch des Gotteshauses sind wir hungrig und müde (diese Kombination ist bei uns bekanntlich «Dynamite»). Wir schlendern den Hügel der Altstadt hinunter und lassen uns in dem sich in einer Seitengasse versteckten Restaurant Filosofia verwöhnen: Tempura von Auberginen und gebratener Spinat mit Pinienkernen und Rosinen zu Beginn, dann butterzarte auf der Zunge zergehende Rindsfilets an einer Chimichurri- bzw. Sauce des Hauses. Der Service ist professionell und zugleich persönlich und lässt uns, mit seiner Fürsorge wieder zu Kräften kommen.
Gestärkt machen wir uns gegen 16.00 auf die Suche nach einem Geschenk. Denn am nächsten Abend sind wir bei unseren Nachbarn Ursula und Peter, die in Cambrils ein Ferienhaus besitzen, eingeladen. Dies gestaltet sich nicht so einfach. Zum einen ist es Montag und zum anderen öffnen die Geschäfte am Nachmittag erst gegen 17.30, wenn sie öffnen. Auch der Mercat ist mehrheitlich geschlossen. Internet sei Dank werden wir auf eine Weinhandlung aufmerksam, die auch geöffnet ist. Der professionelle deutsche Besitzer verhilft uns zu einem biologisch und speziell gekelterten «Cava» der Region sowie zu einem Reislikör, einer Tarragoner Spezialität. Mit dem Tag zufrieden begeben wir uns zurück zu unserem trauten Heim, zu Hannibal.